CLEAN-UP-PROGRAMM & SUPPLY CHAIN:
Recycling von Plastiksorten
ANSPRUCH: Möglichst viel weiterverwenden
Wir möchten die Meere von Plastikmüll befreien. Deshalb sammeln wir jedes Plastikteil, welches der Natur schaden kann, unabhängig von Form und Sorte. Wir picken uns dabei nicht nur die leicht verwertbaren und damit auch ökonomisch wertvollsten Teile heraus, sondern stellen sicher, so viel Plastikmüll wie möglich zu entfernen. Alles, was wir sammeln, müssen wir entsprechend erst sortieren. Das PET können wir dank unserer Recyclingpartner:innen zu rPET (= recyceltes PET) aufbereiten und für unsere GOT BAGs verwenden– es macht rund 10 bis 15 % des gesammelten Ocean Impact Plastics aus. Weitere Kunststoffsorten, wie z.B. PP oder PA, geben wir an andere Recycler weiter, die sie dann mechanisch recyceln – so können diese Sorten dann für anderweitige Produkt-Wertschöpfungsketten verwendet werden. Dass wir diese nicht selbst verwenden können hat diverse Gründe: Einige Materialien sind durch ihre Beschaffenheit nicht geeignet, um daraus unsere Produkte herzustellen. Einige weisen keinen ausreichenden Reinheitsgrad auf. Und häufig werden für die Wiederverwertung hohe Mindestabnahmemengen gefordert, die wir zur Zeit nicht erfüllen können. Ein hoher Anteil des Ocean Impact Plastics ist zum derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand noch nicht recyclebar - dabei handelt es sich beispielsweise um Verbundwertstoffe, die unterschiedliche Materialien enthalten und nicht mehr trennbar sind. Dieses Plastik wird derzeit im Rahmen von thermischer Verwertung zur Energieherstellung genutzt. Stetig sind wir hierzu mit Kooperationspartner:innen und Ansprechpartner:innen aus der Wissenschaft im Austausch, um bestmögliche Alternativen für die Verwertung dieses Plastiks zu finden.
Transport
ANSPRUCH: Ausschließlich per Schiff und Zug
Wir halten den CO2-Fußabdruck unserer Transporte möglichst gering. Dabei nutzen wir bevorzugt Schiff- und Zugverbindungen, die bezogen aufs Ladevolumen am emissionsärmsten sind. Das dauert aber verhältnismäßig lange. Da die internationale Logistik seit Beginn der Pandemie durch extreme Gegebenheiten gekennzeichnet ist, können wir Lieferzeiten teils nicht einhalten. Um nicht über Monate hinweg ausverkauft zu sein, haben wir einige Produkte deshalb per LKW oder Luftfracht nach Europa oder in die USA transportiert. Deren Anteil lag immer unter fünf Prozent unseres Beschaffungsvolumens. Durch Prozessverbesserung planen wir, bald wieder vollständig darauf zu verzichten. Für Produktmuster, die wir während der Produktentwicklung vor Ort in Deutschland benötigen, greifen wir auf Kurierdienste zurück – diesen Bedarf versuchen wir durch digitale Prozesse auf ein Minimum zu reduzieren.
Scaling
ANSPRUCH: Waste-Management-Systeme dort ausbauen, wo sie benötigt werden & Wertschöpfungskette sicherstellen
Um unserer Mission nachzukommen, bauen wir die Kapazität unseres Clean-up-Programms kontinuierlich aus. Hierbei berücksichtigen wir soziale sowie ökologische Aspekte und möchten nicht in einen Wettbewerb mit bestehenden Waste-Management-Strukturen treten, sondern wollen dort aktiv werden, wo eben diese Strukturen fehlen. Dies sowie unser Anspruch, alle Plastiksorten entsprechend zu bergen, bringen eine hohe Komplexität mit sich. Aufgrund dieser Komplexität ist es uns aktuell nicht möglich, den PET-Bedarf unserer Produktion ausschließlich aus den eigenen Clean-ups zu decken. Um dennoch eine kontinuierliche Produktion sicherzustellen und wirtschaftlich arbeiten zu können, nutzen wir zusätzliches Material von Partnerorganisationen, welches als zertifiziertes Ocean Bound Plastic (OBP) unseren Ansprüchen an Ocean Impact Plastic entspricht.
PRODUKT:
Produkte aus weiteren Plastiksorten
ANSPRUCH: Über den PET-Anteil des Ocean Impact Plastics hinaus Kunststoffsorten für GOT BAG Produkte nutzen
Bislang können wir nur den PET-Anteil des Ocean Impact Plastics für unsere Produkte nutzen. Andere Kunststoffsorten lassen sich gar nicht, nicht mit ausreichender Qualität oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand aufbereiten. Nichtsdestotrotz möchten wir auch hierfür langfristig selbst Verwendung finden. Teil unserer Produktentwicklung ist deshalb nicht nur das Design von neuen Modellen, sondern auch, dass wir bestehende Ausstattungselemente stetig weiterentwickeln. Mit Partnern wie HolyPoly arbeiten wir z.B. seit 2020 an einer Special Edition mit Schnallen aus rPP (= recyceltes Polypropylen).
Anteil von recycelten Materialien am Produkt
ANSPRUCH: 100 %
Wir möchten wenig bis keine virginen Materialien an unseren Produkten verwenden. Für einige Ausstattungselemente wie Schäume, Netze, Reißverschlüsse, Beschichtungen und Schnallen ist das noch nicht möglich. Das liegt bei einigen Komponenten daran, dass sie am Markt noch nicht aus recycelten Materialien verfügbar sind – wie z.B. Schäume zur Polsterung am Rücken. Für weitere Ausstattungselemente, wie z.B. Reißverschlüsse, haben wir bereits Alternativen getestet, die jedoch nicht unseren Ansprüchen an Funktionalität oder Langlebigkeit entsprachen. Für andere Elemente testen wir aktuell in Pilotprojekten Alternativen.
Qualität, Langlebigkeit & Reparatur
(ANSPRUCH: Möglichst lange Produktlebensdauer & After-Life-Lösung)
Aus unserer Sicht ist es am nachhaltigsten, wenn GOT BAG Produkte nicht ersetzt werden müssen, sondern möglichst lange verwendet werden können. Wir stellen deshalb Produkte her, die möglichst robust und langlebig sind. Indem wir die verwendeten Materialien und deren Reparierbarkeit optimieren, arbeiten wir daran, die Lebensdauer zu verlängern.
Da wir mit Ocean Impact Plastic einen Rohstoff für unsere Produkte aufbereiten, dessen Verarbeitung sehr herausfordernd ist, ist das daraus gemachte Textil selten makellos. Optisch scheinen unsere Produkte daher schneller gebraucht als vergleichbare Produkte aus virginen Materialien – sie bleiben aber uneingeschränkt funktional.
Kreislaufwirtschaft & Zirkularität
ANSPRUCH: Zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen
Mit unserem ‘From Trash to Treasure’-Konzept sind wir Teil einer Kreislaufwirtschaft: GOT BAG Produkte sind eine aus bestehenden Rohstoffen hergestellte Alternative zu herkömmlichen Rucksäcken und Taschen aus neuem Plastik. Elementar für unser Produktdesign ist, dass das verwendete Material und die fertigen Produkte möglichst funktional und zeitlos und damit besonders langlebig sind – sodass der recycelte Plastikmüll nicht (wieder) im Meer endet. Wir geben eine zweijährige Garantie und reparieren die Produkte während dieser Zeit, damit sie noch länger genutzt werden können. Noch haben wir keine End-of-Life-Lösung bzw. Weiterverwendung für Produkte gefunden, die sich nicht mehr reparieren lassen. Wir arbeiten daran.